Zu Beginn dieses neuen Jahres 2015 veröffentlichte die DENIC (Deutsches Network Information Center) unlängst die abschließenden Zahlen zur Entwicklung der Top Level Domains für das Jahr 2014. Die Zahlen beinhalten die aktuellen Statistiken der TLDs für den Dezember 2014 für Deutschland, Europa, Asien und Amerika und geben Aufschluss über Trends und Tendenzen auf dem TLD-Markt. Auch im Dezember lassen sich wieder viele interessante Entwicklungen aus dem Bericht entnehmen. Neben den monatlichen Zahlen sind vor allem die Vergleiche zum Vorjahr und zu den zurückliegenden Jahren interessant.
Stagnation bei den deutschen TLD-Domains im Dezember
Der letzte Monat des Jahres 2014 zeigt eine Stagnation bei der Registrierung von .de-Domains im Vergleich zum November. Die Zahl der Domains ist nahezu unverändert geblieben und steigt nur leicht um 72 auf 15.8111.430. Dieses sehr geringe Wachstum lässt sich vor allem auf zum Jahresende durchgeführte Bereinigungen zurückführen. Hier waren fünfstellige Zahlen zu verzeichnen.
Vergleicht man die Werte des Dezembers 2014 mit dem Dezember 2013 waren 219.051 Domains mehr registriert, was einem Wachstum von 1,40 Prozent entspricht.
Die durchschnittliche Zahl der Neuregistrierungen des letzten Jahres liegt bei 164.177 pro Monat und mit 142.237 Neuregistrierungen im Dezember deutlich unter dem Mittel. Da es im Dezember mit 143.056 fast die gleiche Zahl an Löschungen gab, wurden die Neuregistrierungen in ihrer Gesamtheit egalisiert.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den IDN-Domains, also den Umlaut- und Sonderzeichen-Domains. Auch hier kann eine Stagnation verzeichnet werden. Verglichen mit dem Dezember des Jahres 2013 ist sogar ein Rückgang um 11.847 Domains festzustellen. Dies entspricht einer Abnahme um 1,84 Prozent. Der Anteil an Sonderzeichen-Domains an allen .de-Domains bleibt bei circa vier Prozent und hat damit das gleiche Niveau wie bereits im August 2013. Seit dem Höchststand mit 648.472 IDN-Domains vom November 2013 ist eine beständige Bereinigung festzustellen. In Deutschland sind je 1.000 Einwohner lediglich acht IDN-Domains registriert.
Die Entwicklung des europäischen TLD-Markts im Dezember 2014
Im Vergleich mit anderen europäischen ccTLDs ist der Status von .de unverändert geblieben. Nach wie vor wird mit 19.605 Domains je 100.000 Anwohner der vierte Platz belegt. Auch der erste Platz ist mit .nl und 32.907 Domains je 100.000 Einwohner unverändert. Es folgen auf den Plätzen zwei und drei wie in den Vormonaten .ch und .dk. Weiterhin unberücksichtigt bleiben bei diesen Platzierungen .li (Liechtenstein) und .me (Montenegro), die aufgrund der geringen Bevölkerungszahl und sich unterscheidender Geschäftsmodelle Penetrationsraten von über 100 Prozent vorzuweisen haben.
Viele cc-TLDs wachsen nach wie vor beständig, und ein Ende des Wachstums ist kaum abzusehen, auch wenn die Wachstumskurve inzwischen flacher verläuft. Im nennenswerten Umfang wachsen vor allem .eu, .sk, .at und .pl. Rückläufig sind, was die Penetrationsrate angeht, .se, .kr, .uk und .ru. Eindeutiger Verlierer in Europa ist .ru. Während Russland im Jahr 2013 noch ein Wachstum von 15 Prozent aufzuweisen hatte, ist die Zahl der TLDs 2014 um fast ein Prozent gesunken.
Die TLD-Zahlen der DENIC für den asiatischen Raum
Wie bereits in den Vormonaten festzustellen war, zeigt auch der Dezember ein nach wie vor sehr uneinheitliches Bild für Asien. Nachdem .tw sechs Monate mit Verlusten zu kämpfen hatte, konnte im Dezember eine monatliche Steigerung von 1,95 Prozent erzielt werden. Ein nach wie vor beständiges Wachstum zeigt die TLD für Hongkong mit einem Monatsplus von 0,44 Prozent. Auch .asia erreicht erneut eine Steigerung und wächst um 0,99 Prozent. .jp und .kr stagnieren im letzten Monat des Jahres. Da für den Dezember noch keine Zahlen für China vorliegen, veröffentlicht die DENIC in ihrem Bericht die Novemberzahlen der .cn-Domain. Erstmalig ging die Zahl der Domains um 0,74 Prozent zurück. Gegenüber dem November von 2013 beträgt das Wachstum allerdings immer noch stolze 16,69 Prozent. Aufgrund der großen chinesischen Bevölkerungszahl kommen allerdings nur acht .cn-Domains auf 1.000 Einwohner. Auf der Verliererseite im November ist die TLD von Taiwan. Sie hat seit mehr als einem halben Jahr eine negative Bilanz. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Minus im November -7,8 Prozent.
Die TLD-Entwicklung auf dem amerikanischen Kontinent
In Südamerika schließen .br mit -0,55 Prozent und .mx mit -0,21 Prozent sowie .cl mit -0,16 Prozent das Jahr 2014 mit einem Monatsminus ab. In Nordamerika wächst hingegen .ca nach wie vor. Das Monatsplus im Dezember liegt bei 0,22 Prozent. Für .us liegen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des DENIC-Berichts leider noch keine Zahlen vor.
Die Zahlen zu den generischen Top Level Domains
Auch die generischen Top Level Domains (gTLDs) zeigen im Dezember 2014 kein einheitliches Bild. Nach wie vor ein Erfolgsmodell ist .com. Im Gegensatz hierzu schrumpfen .net, .biz und .info, .org stagniert. Das stärkste Minus zeigen .biz und .info. Aufgrund der anhaltenden Verluste ist der Bestand an .info-TLDs auf 5,5 Millionen geschrumpft. Dies entspricht dem Stand von Ende 2009 und einem Verlust gegenüber dem Höchststand von Anfang 2012 von 2,5 Millionen Domains. Auch .mobi kämpft mit erheblichen Verlusten. Das Jahresminus beträgt stolze 31,58 Prozent. Damit erreicht .mobi mit nur noch 834.933 Domains den Stand vom April 2009 und entfernt sich immer weiter von seinem Höchststand.
Der Vergleich der führenden TLDs im Dezember 2014
Neben .com, das mit über 116 Millionen Domains absoluter Spitzenreiter ist, können noch sechs weitere Domains einen Bestand von jeweils über 10 Millionen Domains aufweisen. Diese sind .tk mit 27 Millionen, .net und .de mit jeweils über 15 Millionen und .cn, .org und .uk mit jeweils mehr als 10 Millionen. Unter diesen Domains behauptet .de nach wie vor den dritten Platz und ist der Spitzenreiter der Domains mit lokalem Bezug.
Die Regionalmärkte in Deutschland und in der EU
Die Zahl der insgesamt in Deutschland registrierten Domains stagniert im Dezember mit 22.401.744. Da auch die Zahl der .de-TLDs nahezu unverändert geblieben ist, bleibt auch deren Marktanteil bei 66,56 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen .com, .eu, .net, .org, .info und .biz.
Auch für den europäischen Regionalmarkt ist Deutschland der wichtigste Markt für .eu. Die Anzahl der Registrierungen beträgt mittlerweile 1,13 Millionen. Nach Deutschland folgen mit über 500.000 .eu-Registrierungen die Niederlande, Frankreich und Großbritannien. Was die Neuregistrierungen angeht, liegt .eu bei einem Monatsplus von 0,13 Prozent und über dem Durchschnitt der letzten zwölf Monate.